Fachbegriffe von A bis Z – einfach erklärt
Abklärung
Durch eine intensive Diagnostik wird unter anderem mit Hilfe von Gesprächen, körperlicher Untersuchung, Fragebögen und psychologischen Tests das Anliegen geklärt und es werden Behandlungsvorschläge angeboten.
Adipositas
medizinischer Begriff für starkes Übergewicht. Hierbei ist der „Body-Mass-Index“ (BMI) größer als 25. Die Formel zur Berechnung des BMI lautet: Gewicht (kg) / Größe² (m).
Asperger-Autismus
milde Form des Autismus (Schwäche in den Bereichen soziale Interaktion und Kommunikation)
Aufmerksamkeitsstörung
Störung der Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit; mit Hyperaktivität (ADHS) oder ohne (ADS, „Träumerchen“)
Autogenes Training
auf Selbstbeeinflussung basierende Entspannungstechnik
BTM-Rezepte
Rezepte für Medikamente, die unter das Betäubungsmittelgesetz (BTM) fallen, etwa Medikamente mit dem Wirkstoff Methylphenidat, der bei ADHS eingesetzt werden kann (wird unter dem Namen „Ritalin“ vertrieben)
Bindungsstörung
etwas unglücklich entwickelte Beziehung zwischen dem Kind und dessen Bezugsperson, die zu emotionalen Verletzungen beider führt. Es handelt sich um eine Störung der sozialen Funktionen mit einer Mischung aus Annäherung, Vermeidung und Widerstand.
Depression
psychische Erkrankung, die mit Symptomen wie gedrückter Stimmung, dem Verlust von Freude und Interessen, einer Reduzierung der Energie und sozialen Kontakten sowie höherem Schlafbedürfnis einhergeht
Diagnostik
Untersuchungen, Tests und Gespräche zur Feststellung einer Krankheit[/dt_sc_fancy_ul] Bei Bedarf beziehen wir die Familie und Bezugspersonen mit ein
Dyskalkulie
Rechenstörung. Es fehlen Mengenverständnis, Zählfertigkeiten, Basis mathematischer Fähigkeiten.
Eigeninitiative
Fähigkeit einer Person, aus eigenem Antrieb zu handeln, etwas zu erledigen, eine Entscheidung zu fällen oder Unternehmungsgeist an den Tag zu legen
Enkopresis
wiederholtes freiwilliges oder auch unfreiwilliges Einkoten bei Kindern ab vier Jahre; mindestens einmal pro Monat, über einen Zeitraum von sechs Monaten
Entwicklungsstörung
Einschränkung oder Verzögerung in der altersgerechten Entwicklung des Kindes
Enuresis
wiederholtes unwillkürliches Einnässen in das Bett oder in die Kleidung bei Kindern nach dem fünften Lebensjahr; mindestens drei Monate lang, ein- bis zweimal pro Monat
Ergotherapie
behandelt Menschen mit angeborenen oder erworbenen Einschränkungen in jedem Lebensalter zum Zweck der Genesung, der Verbesserung oder dem Ausgleich mit dem Ziel, eine größtmögliche selbstständige und selbstbestimmte Lebensführung zu erreichen
Gedeihstörung
Verzögerung der körperlichen Entwicklung eines Kindes, die häufig mit Auffälligkeiten in der motorischen und psychosozialen Entwicklung verbunden ist
Genesung
Heilung, Besserung, Erholung, Kräftigung, Stärkung
Hyperaktivitätsstörung
Verhaltensproblematik, welche mit Konzentrationsstörungen, gesteigerter Überreizung und motorischer Unruhe einhergeht, oft kombiniert mit einer Störung des Sozialverhaltens; kann auch ohne Hyperaktivität auftreten („Träumer“)
Hypnose
therapeutisch herbeigeführter, tief entspannter Wachzustand, der den Zugang zum Unterbewusstsein ermöglichen kann
interdisziplinär
fächerübergreifende Arbeitsweise, Nutzung von Ansätzen, Denkweisen, Methoden verschiedener Fachrichtungen (ergotherapeutisch, verhaltenstherapeutisch, systemisch, musiktherapeutisch, heilpädagogisch und andere)
Intervention
aktive Form der Behandlung durch therapeutisches Einschreiten und/oder präventive (vorbeugende) Maßnahme, die eine positive Veränderung hervorrufen soll
konsiliarische Beratung
patientenbezogene Beratung von Ärzten oder Psychotherapeuten durch einen entsprechenden Facharzt
kontinuierlich
andauernd, gleichbleibend, ununterbrochen, permanent, ständig
Legasthenie
Lese-Rechtschreibstörung (LRS). Massive und langandauernde Schwierigkeiten, die gesprochene Sprache in die geschriebene Sprache umzusetzen. Zudem fällt es oft schwer, einfache Laute mit Buchstaben zu verknüpfen und daraus Worte zu bilden.
Logotherapie
wertorientierte Psychotherapie und sinnorientierte Persönlichkeitsentwicklung mit einem ganzheitlichen Ansatz; im Fokus steht die psychische Störung, aber auch die „Sinnfrage“ des Lebens eines Menschen
neurofunktionale Diagnostik
spezielle Untersuchung der grob- und feinmotorischen Fähigkeiten des Kindes, die einen Zugang zur Reifung des zentralen Nervensystems ermöglicht
neurophysiologisch
Funktionsweise des Nervensystems; beschreibt, wie gut die menschlichen Mechanismen, Bewegungen, Sinne im Körper in elektrische Impulse umgewandelt und wie erfolgreich diese elektrochemischen Signale im Nervensystem übertragen werden
Neuropsychiatrie
befasst sich als medizinische Disziplin auf drei Ebenen (Psychiatrie, Neurologie, Psychologie) mit psychischen Störungen bei organischen Ursachen im Gehirn, zum Beispiel Schizophrenie, Depression oder Epilepsie
Perinatalperiode
Zeitraum zwischen Vollendung der 22. Schwangerschaftswoche und dem 7. Tag nach der Geburt
Prävention
Maßnahmen zur Vorbeugung oder Abwendung unerwünschter Ereignisse oder Zustände
progressive Muskelentspannung
ein Verfahren zur Beruhigung von Körper und Geist durch die bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen (zum Beispiel Anspannen der linken Faust für einige Sekunden, dann Entspannung – anschließend Anspannen der rechten Faust für einige Sekunden, dann Entspannen – Übergang dieser Übung zu anderen Gliedmaßen mit Muskelanspannung und anschließendem Entspannen)
Psychiatrie
Bereich der Medizin, der sich mit der Forschung, Diagnostik und Therapie psychischer Krankheiten beschäftigt
Psychose
Oberbegriff für psychische Störungen, bei denen die Realität des Ichs oder der Umwelt verzerrt wahrgenommen wird, oft einhergehend mit Halluzinationen oder Wahnvorstellungen
psychosomatisch
wenn psychische Beschwerden eine negative Auswirkung auf den Körper haben. Es werden zuerst nur körperliche Symptome bemerkt, emotionale Probleme werden zunächst nicht wahrgenommen.
Psychotherapie
Das Wort stammt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus „psychḗ“ (Atem, Hauch, Seele) und „therapeúein“ (pflegen, sorgen).
„Psychotherapie ist die Behandlung von seelischen oder seelisch bedingten körperlichen Erkrankungen. Die Krankheiten, welche die Lebensführung spürbar beeinträchtigen, können zum Beispiel Depressionen, Ängste oder Zwänge sein, es können auch Probleme in sozialen Beziehungen oder im körperlichen Bereich wie Magen-Darm-Beschwerden oder Herzkreislaufstörungen sein. Psychotherapie hilft auch bei der Bewältigung schwerer körperlicher Erkrankungen.“
„Die Psychotherapie soll bestehende Symptome verändern, mildern und wenn möglich heilen, krankhafte Erlebnis- und Verhaltensweisen verändern und dadurch die Reifung und Entwicklung der Persönlichkeit fördern sowie die Beziehungsfähigkeit verbessern.“
(Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Bayern)
Regulationsstörung
außergewöhnliche Schwierigkeit eines Säuglings, sein Verhalten (Selbstberuhigung, Schreien, Schlafen, Füttern, Aufmerksamkeit) angemessen zu regulieren. Sie können dies nur im direkten Austausch mit ihren Bezugspersonen, weshalb oft Belastungen und Störungen der frühen Eltern-Kind-Beziehung ursächlich sind. Bis vor einigen Jahren war auch der Begriff „Dreimonatskolik“ gebräuchlich.
Rehabilitation (Wiederherstellung)
bezeichnet allgemein die Bestrebung oder den Erfolg, einen Menschen wieder in seinen vormals existierenden körperlichen Zustand zu versetzen; steht in der Medizin für den Einsatz und die Wirkung von Maßnahmen, die darauf zielen, die körperlichen, psychischen und sozialen Folgen einer Behinderung oder Aktivitätseinschränkung und Störung der Teilhabe auf ein Minimum zu beschränken
ressourcenorientierte Arbeit
Es werden zunächst die Fähigkeiten des Kindes wie persönliche Stärken, besondere Leistungen, Vorlieben, gute Beziehungen und vieles mehr aufgespürt, um motivierende Veränderungen hervorzurufen.
systemische Therapie/systemische Familientherapie
psychotherapeutisches Verfahren, dessen Schwerpunkt auf dem sozialen Zusammenhang (Kontext) psychischer Störungen liegt, insbesondere auf Interaktionen zwischen Mitgliedern der Familie. Im Prozess der Heilung des Patienten wird sein gesamtes soziales Umfeld einbezogen. Es besteht immer eine Interaktion/Wechselwirkung zwischen dem Patienten und dessen Umfeld.
Tic
wiederholtes Auftreten unwillkürlicher Bewegungen oder Äußerungen (Augenzwinkern, Räuspern, Kopfzucken, Zungeschnalzen, Zischlaute und mehr)
Tourette-Syndrom
Störung der Entwicklung des Nervensystems; rasche, sehr heftige motorische und verbale Tics, die einzeln oder serienartig auftreten