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Euer Weg als Jugendlicher

„Ich bin doch nicht verrückt. Verrückt ist, wenn andere das denken.

„ICH bin doch nicht verrückt!“

Du kennst das bestimmt: Es gibt immer wieder etwas, das einen ärgert oder ängstigt. Manchmal ist es die Schule mit viel zu schwierigen Aufgaben. Lehrer, die einen nicht verstehen. Und es gibt unfaire Mitschüler. Manchmal ist es Dein Körper, in dem Du Dich nicht wohl fühlst. Oder Dein Kopf, der sich einfach nicht konzentrieren kann. Oder es sind Deine Eltern, die Dich nerven. Zum Beispiel, weil sie Dich zu uns schicken wollen: zum Psychiater!

Viele Jugendliche, die zu uns kommen, haben zumindest am Anfang auch ein bisschen Angst. Oder sind unsicher. Und viele denken ganz ähnlich:

„Ich habe gedacht, ich schaffe es von selber.“

„Ich bin doch kein Psycho?!“

„Wenn ich meine Angst nicht von allein in den Griff bekomme, habe ich endgültig versagt.“

„Was sollen dann die Leute von mir denken?“

„Da fühl ich mich ja noch mehr als Versager!“

„Diese Psychologen haben doch selber eine Klatsche.“

„Das bringt doch sowieso nichts.“

Solche Gedanken sind aber nicht schlimm – und so was zu denken, heißt erst recht nicht, dass man Dich für verrückt hält. Meist sorgen sich zum Beispiel Deine Eltern einfach nur um Dich. Du machst Dir doch selbst auch schon Gedanken, warum nicht immer alles klappt. Hast Du Stress in der Familie oder Ärger mit Deinen Eltern und Freunden? Läuft die Schule gerade nicht so richtig? Vielleicht bist Du manchmal besonders traurig? Oder wütend? Vielleicht gibt es bei Dir aber auch Dinge, die Dir Angst machen. Hast Du vielleicht öfter mal Bauch- oder Kopfschmerzen?

Dann können wir ja mal miteinander reden. Aber nur, wenn Du das willst. Ganz freiwillig. Zunächst sprechen wir miteinander, damit wir uns besser kennenlernen. Gemeinsam mit Deinen Eltern, oder, wenn Du das nicht willst, auch ohne Eltern. Du erzählst, was Du so machst. Und vor allem: was Dir Sorgen macht. Vielleicht möchtest Du daran etwas verändern.

Oft machen wir auch einige „Tests“ – nein, das sind keine „Prüfungen“. Dafür gibt es auch keine Noten. Bei diesen Tests kann man nicht durchfallen. Man kann nichts falsch oder richtig machen. Es geht nicht darum, besser zu sein als ein anderer. Es sind kleine Aufgaben, die von vielen Jugendlichen erledigt werden. Aus der Art, wie diese Aufgaben erledigt werden, können Du und wir gemeinsam feststellen, wo und wie wir am besten helfen können. Wir schauen uns die Ergebnisse an und reden darüber. Das bleibt aber alles unter uns. Es gibt nämlich eine ärztliche „Schweigepflicht“. Das bedeutet: Wir dürfen niemandem weitererzählen, was Du uns anvertraust – nicht mal Deinen Eltern. Außer, Du erlaubst es.

Zum Schluss betrachten wir gemeinsam alles noch einmal ganz genau: Was Du selber erzählt hast, was Deine Eltern meinen, was die Tests ergeben haben, was uns aufgefallen ist. Erst dann überlegen wir, wie wir Dir helfen können, damit alles wieder besser wird und welchen Weg Du bereit bist, mitzugehen.

Wir können keine Gedanken lesen. Wir haben auch keine medizinischen Geräte, mit denen man zum Beispiel in den Kopf reingucken kann. Wir untersuchen nicht, ob jemand nicht richtig tickt oder so. Sondern wir finden gemeinsam heraus, was Du gut kannst, was nicht so gut klappt und wie Du es anders oder auch besser machen kannst. Das ist alles. Wir nehmen Dich ernst und unterstützten Dich, damit Du Deine Ziele erreichen kannst.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Dir.